Antrag
To infinity (2025) and beyond. Das Deutschlandticket langfristig zukunftssicher machen.
Dieser Antrag wurde von uns auf der Landesdelegiertenkonferenz der Jusos Baden-Württemberg 2025 gestellt.
Die Versammlung möge beschließen:
Weiterleitung an: Juso-Bundeskongress, SPD-Bundesparteitag, SPD-Bundestagsfraktion
Anfang Juli 2024 sagte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) folgendes nachdem
sich Bund und Länder über die weitere Finanzierung des Deutschlandtickets geeinigt
hatten: „Mit der Änderung des Regionalisierungsgesetzes sichern wir das
Deutschlandticket in seiner bestehenden Struktur finanziell ab.“ Was erst mal gut
klingt, hat leider zwei Haken. Denn weder wird das Deutschlandticket mit dieser
Änderung finanziell abgesichert, noch geschieht das in seiner bestehenden Struktur..
Genau das Gegenteil ist der Fall, so haben schon jetzt die Verkehrsminister der
Länder angekündigt, dass das Deutschlandticket spätestens 2025 teurer werden muss, um
die Kosten zu decken. Was über 2025 hinaus mit dem Deutschlandticket passieren soll,
steht noch überhaupt nicht fest.
Es wird daher Zeit das Deutschlandticket wirklich langfristig finanziell abzusichern.
Dazu fordern wir eine Änderung des Regionalisierungsgesetzes, die den Ausgleich der
Verluste der Verkehrsunternehmen besser auf Bund und Länder verteilt. So soll
anstelle der bisher geltenden Regelung, dass Bund und Länder jeweils pauschal 1,5
Milliarden Euro zur Verfügung stellen eine prozentuale Regelung eingeführt werden.
Die von den Verkehrsverbünden berechneten Ausgleichszahlungen werden zu 70% vom Bund
und zu 30% von den Bundesländern getragen. Mit dieser prozentualen Verteilung der
Ausgleichszahlungen kann das Deutschlandticket langfristig gesichert werden da nicht
mehr jedes Jahr darüber verhandelt werden muss, ob die 3 Milliarden Euro von Bund und
Ländern ausreichend sind oder nicht und was mit etwaigen nicht genutzten Mitteln des
letzten Jahres passiert.
Der Preis des Deutschlandtickets, 49 Euro pro Monat, wird so ebenfalls für die
Zukunft gesichert. Die Verkehrsverbünde müssen ihre Preise nicht anpassen, sollten
sich Bund und Länder nicht oder nicht ausreichend auf eine Finanzierung des
Deutschlandtickets einigen können.
Mit einer Verteilung der Kosten von 70% auf den Bund kommt der Bund auch seinen
Verpflichtungen am Deutschlandticket nach, so entspringt das Deutschlandticket der
Feder des Bundesverkehrsministers, eine Tatsache, der sich Volker Wissing nicht müde
wird sie regelmäßig zu betonen, und nicht etwa eines Landesverkehrsministeriums oder
der Verkehrsministerkonferenz. Wir stärken mit dieser Maßnahme die Verkehrswende,
steigern die Attraktivität des ÖPNV und machen den Umstieg von der Straße auf die
Schiene leichter.
Darüber hinaus wird so ein Spielraum geschaffen der es Bund und Ländern ermöglicht in
Zukunft vergünstige Deutschlandtickets für sozial schwächer gestellte Menschen,
Schüler*innen, Studierende und Azubis oder Geflüchtete einzuführen und so einen
weiteren Beitrag zum Klimaschutz zu liefern.